Mann über Bord
Sollte ein Mitangler während der Fahrt von Bord fallen, fährt der Bootsführer einen großen Kreis um etwas Abstand zu gewinnen. So kann der verunglückte Schwimmer sicher so angefahren werden, dass er sich auf der Lee-Seite / Wind-abgewandten Seite befindet.
Wird er nicht exakt längsseits angefahren, so treibt das Boot auf ihn zu. Ist der Verunfallte dann sicher festgehalten / angebunden, sollte der Motor abgestellt werden, um Verletzungen durch den Antrieb auszuschließen. Bei kleinen Booten ist die Gefahr des Kenterns durch unbedachte Gewichtsverlagerung groß und eine genaue Absprache der Helfer wichtig. Insbesondere wenn das Boot klein,- und nur ein Helfer im Boot ist, sollte dem Schwimmer über das Heck wieder in das Boot geholfen werden um ein Kentern zu vermeiden.
Verfügt das Boot über einen Hydraulisch höhenverstellbaren Aussenbordmotor, so kann der Verunfallte diesen umklammern und mit den Füssen eventuell Halt auf der Platte oberhalb der Schraube finden. Nun kippt man den Motor in die höchste Stellung und der verunglückte Kamerad kann über den Motor rutschend in das Boot gezogen werden.
Eine weitere Möglichkeit zur Bergung eines Mitanglers: Eine kleine Strickleiter oder Notfalls auch nur ein Seil mit einer eingeknoteten Schlaufe/Auge wird über die Bordwand gegeben und das Ende im Boot angebunden/ belegt. Die Person im Wasser kann nun mit einem Fuss Halt finden und so aus eigener Kraft mitwirken.Ist fraglich, ob die Bergung in kurzer Zeit gelingen kann, ist umgehend der Rettungsdienst zu alarmieren und es sind alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um Andere auf die eigene Notlage aufmerksam zu machen!
Bei erträglichen Wassertemperaturen ist es spaßig wie nützlich, so eine Rettungsaktion nahe dem Bootssteg einmal zur Übung zu praktizieren.